Seniorenzentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Viersen

Oskar zu Besuch in der DIAKONIA Tagespflege

Oskar gelangte per Aufzug in unsere DIAKONIA Tagespflege im „Belgischen Viertel“. Aus einem Autoanhänger heraus ging es geraden Wegs über den Parkplatz, durch den Keller und von dort ins Hochparterre. Im Fahrstuhl war Oskar für einen Moment überrascht. Sein Ebenbild im Spiegel animierte ihn sogar zum quiekenden Kontaktversuch. Diese „Begegnung“ hinderte Oskar aber keineswegs an seiner sehr entspannten Fahrt in die erste Etage.

In unserer DIAKONIA Tagespflege wurde er schon sehnsüchtig erwartet, denn mit Oskar kam ein seltener Ausflügler zu uns.

Oskar ist ein waschechtes Alpaka und lebt mit seiner Herde in Grefrath. Schon früh fiel den Besitzern seine besonders pflegeleichte und umgängliche Art auf. In einen Transportanhänger verladen zu werden, auf Reisen zu gehen und Menschen kennenzulernen: Diese Art von Abwechslung scheint für ihn offenbar eine echte Freude zu sein. Und so förderte die Familie sein Talent und nutzt es gelegentlich sogar für den guten Zweck. Das Alpaka macht ehrenamtliche Besuche bei SeniorInnen. Durch einen privaten Kontakt ergab sich, dass auch wir, in unserer DIAKONIA Tagespflege, das große Glück hatten, Oskar für eine gute Stunde als Gast begrüßen zu dürfen.

Nun sind ja besonders brave Hunde in unseren Einrichtungen keine Seltenheit und gehören manchmal sogar fest ins Team, aber so ein Alpaka aus nächster Nähe zu erleben, das passiert auch bei uns nicht jeden Tag.

Dementsprechend groß war auch die Vorfreude bei den Besuchern unserer Tagespflege und alle von ihnen waren natürlich zu diesem Ereignis herzlich eingeladen.

Im großen Kreis wurde gespannt auf den tierischen Gast gewartet, der dann auch unbefangen ins große Wohnzimmer spazierte und sich bereitwillig streicheln und anfassen ließ. Freundlich schaute er mit seinen großen Augen, umrahmt von wunderschönen Wimpern, in die Runde. Nach erster Zurückhaltung interessierte er sich schon bald für die angebotene Leckerei und biss immer mal wieder beherzt in einen Apfel.

 

Oskars Besitzer erzählte unseren Gästen viel über sein Leben in der Grefrather Herde, unterstützt von den beiden Enkelkindern, die Fotoalben mit Kinderbildern von Oskar herumreichten.

„Für unsere SeniorInnen war das ein ganz tolles Erlebnis, an das sie sich noch heute, ein paar Wochen später, begeistert erinnern“, berichtet Yvonne Kother, Pflegedienstleitung der DIAKONIA Tagespflege und ergänzt: „Auch unser Team war von Oskar ganz entzückt und wir sind glücklich, unseren Gästen diesen besonderen Tag ermöglicht haben zu können.“

Welche Bedeutung Tiere bei der Arbeit mit älteren, auch demenziell veränderten Menschen haben können, dazu ein Zitat aus der Arbeit „Leben im Anderland“ (2009), von Claudia Braun, Beratungsstelle für ältere Menschen und deren Angehörige e.V., Tübingen:

Tiere vermitteln Lebensfreude und „öffnen Welten“ (Zitat Kuratorium Dt. Altershilfe) – d.h. auch die Tür zur Welt der Demenzkranken, zum „Anderland“. Egal, ob Hund, Katze oder Kaninchen, ob Haustier, Stationstier oder Besuchstier: Tieren gelingt es, auf der „passenden“, nonverbalen Ebene einem demenzkranken Menschen zu begegnen und mit ihm in Kontakt zu treten. Es ist die Ebene der Emotionen und sinnlichen Wahrnehmungen: Streicheln, Berührungen, Wärme und die bedingungslose Akzeptanz durch das Tier. Es vermittelt einem Menschen, der unter dem Verlust seiner geistigen Fähigkeiten leidet, Wärme und Geborgenheit, ein Gefühl des Angenommen- und Verstandenseins unabhängig von Aussehen, Verhalten oder kognitiver Leistungsfähigkeit.“

Oskars Besuch in unserer Tagespflege war also gleich mehrfach ein Highlight.

Und nun geht es schon mit großen Schritten Richtung Advents- und Weihnachtszeit. Für unsere Tagespflegegäste bedeutet das: viele schöne und abwechslungsreiche Aktivitäten rund um St. Martin, Nikolaus und Weihnachtsfest. Der Besuch des St. Martins in der letzten Woche war, wie jedes Jahr, ein voller Erfolg und auf dem Programm für die nächsten Wochen stehen Plätzchen backen, Adventskalender basteln, die beliebte  Kerzenwerkstatt, festliche Dekorationen herstellen und noch vieles mehr.

Auch mit den herbstlichen Kochevents geht es weiter. Wer kennt sich schon besser mit der Zubereitung regionaler Küche, zum Beispiel Erbsensuppe und Möhren durcheinander, aus, als unsere SeniorInnen? Der Tischgemeinschaft in der Tagespflege schmeckt die selbstgemachte Hausmannskost jedenfalls immer vorzüglich.

Stichwort Gemeinschaft: Die schätzen unsere Gäste in der Tagespflege ganz besonders. Frau H., die schon seit dem Start unserer Einrichtung an der Krefelder Straße vor vier Jahren mit dabei ist, beschreibt das so: „Was soll ich immer alleine zuhause? Ohne die anderen Gäste in der Tagespflege, die vielen schönen Aktivitäten und die gemeinsamen Mahlzeiten und Gespräche würde mir im Leben etwas Wichtiges fehlen. Jeder Tag an dem ich hier bin, ist für mich etwas ganz Besonderes.“

Wer also meint, da geht noch viel mehr, als alleine die Tage zuhause zu verbringen, sollte nicht länger warten. Die DIAKONIA Tagespflege ist eine ideale Alternative.

Neugierig geworden? Dann herzlich willkommen! Wer unverbindlich einen Schnuppertag in der DIAKONIA Tagespflege erleben möchte, ist nach Voranmeldung dazu eingeladen.

An einem solchen Tag können Schnuppergäste kostenlos an allen Angeboten teilnehmen und werden gratis vom Frühstück, über ein leckeres Mittagessen, bis hin zum Nachmittagskaffee bewirtet.

Die Kosten für den regelmäßigen Besuch der Tagespflege – mit Ausnahme einer Pauschale für Unterkunft und Verpflegung – werden übrigens ab Pflegegrad II von der Pflegekasse, zusätzlich zum Pflegegeld, übernommen. Auf Wunsch werden die Gäste von einem Fahrdienst an der eigenen Haustüre abgeholt und am Nachmittag wieder zurückgefahren.

Und last but not least: Der Besuch einer Tagespflege kann auch für die pflegenden Angehörigen unserer Gäste eine sinnvolle und notwendige Entlastung sein.